Die Hirudotherapie – Blutegeltherapie -ist seit tausenden von Jahren in fast allen Kulturen bekannt. Sie war ein teil der Volksmedizin, mit der sich alle Leute selber helfen konnten. Durch Einsätze mit mehr als 100 Blutegel pro Patient kam es zu Todesfällen durch Verbluten. Die Hiruotherapie bekam einen schlechten Ruf und geriet in Vergessenheit.

In den letzten Jahren wurde diese Therapieform gründlich erforscht. Heute ist die Devise, weniger ist mehr und es werden pro Sitzung nicht mehr als 4- max. 6 Egel angesetzt.

Im Speichel des Egels sind wahrscheinlich mehr als 100 verschiedene Enzyme enthalten. Die bekanntesten sind Hirudin (stark gerinnungshemmender Stoff, der Thrombin in der Blutgerinnung hemmt), Calin (wirkt länger und ist auch grinnungshemmend und sorgt für die lange Nachblutung und eine anhaltende Reinigung der Wunde), Hyaluronidase (setzt die Durchlässigkeit herab, so dass die Wirkstoffe leichter durch Zell- und Gefässwände gelangen, wirkt leicht antibiotisch), Histamin (Ausweitung der Kapillaren, wodurch eine bessere Durchblutung stattfindet), Serotonin (stimmungsaufhellend, wirkt sich gut auf den Blutdruck aus). Der Speichel der Blutegel wirkt antithrombotisch und thrombolytisch, entzündungshemmend und  die Durchblutung wird gefördert, somit werden Schmerzen, Entzündungen und Schwellungen gelindert. Zusätzlich wirkt der Speichel lokal antimikrobiell.